Rolling Home

 

Sehr novemberig ... draußen Nebelwetter und die allgemeinen Aussichten auch wieder vernebelt, bis auf weiteres unklar, was da alles noch kommen wird. Im Abbremsmodus also, bei Nebel verlangsamen sich die Reaktionszeiten. Gibt dem Tag eine ... hm ... Nebelnote. Eigentlich ganz entspannt. Hab meinen Eintrag auch begonnen, ohne noch genau zu wissen, wohin's geht. Wollte was übers Ankommen im Hafen sagen, und ab dann wurde es unklar. Drinnen auch Nebel, stimmungsmäßig, so eine Soße ... Sagt man so im Norden, und von da bin ich gerade zurück und überlege, wie das wohl so ist, nach einer längeren Ausfahrt wieder an Land zu gehen. Wenn die bewegte See sich wieder einpendelt auf bodenfestes Treiben. Gut oder schlecht, vertraut oder statisch, beruhigend oder bedrückend? Nebel halt, Nebelgefühl. Könnte in ganz verschiedene Stimmungsrichtungen führen. Uraltes Dilemma der Seeleute, Doppelsehnsucht: »Wenn auf See, sehne ich mich nach dem Land, wenn an Land, sehne ich mich nach der See.« Hat mir mal eine Seefahrerin gesagt, Taklerin. Könnte jetzt auch ins Seefrauenthema führen, aber das spare ich mir noch auf, vielleicht für nächste Woche. Bin eher bei dieser kuriosen Mischung aus Freude anzukommen und Melancholie zu bleiben. Wie zwei tektonische Platten, die gegeneinander drängen und mit gewaltigen untergründigen Kräften um die Richtung ringen. Nenne das mal kontinentale Sehnsuchtsverschiebung, klassisches Seefahrtsthema. Ankommen, bleiben, abfahren. So eine innere Soße. Überlege mir, wie sich das Anlegen im eigenen Hafen wohl bei anderen abspielt, was sich dazu wohl an Quellen findet und dass ich dem sicher noch genauer nachgehen werde. Denke auch nochmal an den Kapitän und sein Landthema, das war überaus sehnsuchtstektonisch, aber eher eruptiv, also filmreif *. Mir persönlich ist heute das leicht Passive, Treibende lieber, mit trüber Nebelnote. Blase allerdings kein Trübsal, sondern ins Nebelhorn. Hätte dazu auch noch mehr Noten, so für den Hintergrund. Rolling Home ...

 

 

* siehe b-logbuch-eintrag => Ein Kapitän erzählt sein Leben und nennt es die Geschichte seiner Frau