Quasselwasser

 

so. nach relativ viel wortkarg wäre jetzt mal reden angesagt, da gibt's ja verschiedene kategorien. fragt sich nur noch worüber. fragt sich aber nicht lang. es gäbe echt viel über wellen zu sagen. damit folge ich übrigens einem eingegangenen hinweis zum letzten sonntagseintrag. denn, aha, die reden mitunter selbst sehr viel, die wellen ... das sind dann die tratschwellen, rieseninspiration für heute ... danke für den tipp! ...  wer nachlesen will, wie gefährlich die sind, kann das gern tun, sei hiermit aber ausdrücklich vorgewarnt. ich fische mir lediglich zwei charakteristiken heraus, die mir erwähnenswert erscheinen und passend zur aktuellen schifffahrt ... siehe auch b-logbuch => MS Déjà-vu ... :

 

Tratschwellen, die

... entstehen fast ausschließlich in besonders abgelegenen, ereignisarmen und mäßig beschifften Gegenden der Ozeane, meistens während anhaltender Flauten.

... sind möglicherweise die wellengewordenen Gedanken eines gelangweilten Ozeans.

[ hier der link zur quelle => tratschwellen]

 

zum tratschen passt ja gut klatschen, gleichermaßen zutreffend für wellen und im übrigen auch bekannter: das klatschen der wellen an die bordwand. ist allerdings wieder gänzlich wortlos. wellenartiges klatschen hingegen würde sich auf publikum beziehen, aber da gilt nun sicher auch an bord personenbeschränkung (=> flaute). geräuschkulisse ergibt sich jedenfalls sowohl aus dem einen als auch aus dem anderen, klatsch & tratsch, und potenziert sich bei simultaner ausübung, also wenn synchron. führt mich direkt zum synchronschwimmen, weniger in die wellen, aber immerhin ins wasser zurück und damit auch zum reden, das geht, wenn's denn sein muss, ja wie ein wasserfall. oder auch wortschwall. siehe heutigen selbstversuch. alles unter forschungsaspekten, versteht sich: das reden beleuchten, licht in diese selige sache bringen. ist an bord ja eher verpönt, läuft da schnell unter sabbeln (=> sabbeltüte). dafür kommen wir beim wort licht schon wieder zu den wellen, lichtwellen, schön. dazu hab ich jetzt zwar nicht so viel zu sagen (die fachliche abhandlung folgt ein andermal), aber diese beredte forschung läuft doch wie geschmiert, sozusagen im fluss (=> wellen!!). apropos im fluss: gäbe es ein script für diesen eintrag, wäre das papier bei dieser wassermenge sicher längst gewellt, überfeuchtes klima. daher also scriptloser spontaner redesprudel, auch potenziell feucht, aber gibt's da wellen?? im norden nennt man getränke mit kohlensäure ja übrigens sprudel, das passt dann wieder zum quasselwasser, das so eine richtige sabbeltüte mit sicherheit getrunken hat. aber wieder zurück zum thema (an irgendeinem strang muss man sich hier ja festhalten). zu gewellt fällt mir noch eine neulich verschiffte flaschenpost ein, wobei es da eigentlich eher um locken ging. frage und antwort sind  hier  abgebildet, zum nachlesen, als bild vom original, quasi faksimile. das führt allerdings zurück zur letzten woche, und die war ja wortkarg ... siehe b-logbuch => Floaten ff. ... . womit wir aber eigentlich wieder bei den wellen sind, die laufen auch immer vor und zurück, besonders gut sichtbar an der küste, und in norddeutscher küstennähe nennt man diese form des redens dann gern labern (=> labertasche). was mich daran erinnert, dass ich unlängst das rezept von labskaus versprochen habe, das muss aber mindestens noch bis nächste woche warten, passt hier nun wirklich nicht mehr rein. und apropos labskaus, takelage-teer heißt ja labsal, was ein wunderschönes wort ist und erstaunlicherweise gar nichts zu tun hat mit der labsal, also der wohltat. aber der geruch von labsal (das; kommt übrigens von labsalben und ist eine mischung aus wurzelteer und leinöl) kann sehr wohl wohltun, wiewohl auch etwas streng. und bei streng fällt mir ein, ich sollte wohl diese anstrengende feld- nein, wellenforschung strengstens abschließen, sonst hört das ja nie auf – aber kann man einen wasserfall anhalten ...? beschließe hiermit den schluss. wer mag, kann nun klatschen. oder auch tratschen. zum beispiel über die unsinnigkeit dieses eintrags. weil er nie zum ende kommen kann, wie eben ja auch wellen. die hören wirklich nie auf ...

 

p.s. bin erschöpft, aber einigermaßen beglückt, wie sagte noch einst ein segler: die welle erwischen und auf der welle reiten, das sei das schönste. komme so langsam dahinter, was er meinte. ... siehe b-logbuch => Kurs Nord ...

p.p.s. bitte um verständnis für die auf alle worte angewandte kleinschreibung, bei wortflut bleibt keine zeit zur differenzierung.

p.p.p.s. heute wimmelt es ja von querverweisen, wie kräuselwellen, auch hier kein ende abzusehen ... möchte also noch einen anfügen, hinsichtlich geschwätziges gewässer, artverwandt ... siehe b-logbuch => Stille wasser ...

p.p.p.p.s. punkt ...