Knotenkunde

 

In Sachen Knoten ...

 

Bei der Kreuzfahrt vor 10 Tagen fiel der Satz: »Ich kenne nun die Höchstgeschwindigkeit eines Kreuzfahrtschiffs in Knoten (was genau ein Knoten ist, weiß ich allerdings immer noch nicht).« ... siehe Reederei Salzburg ...

Ist zwar nicht von mir, aber so genau weiß ich's eigentlich selbst auch nicht. Das kommt davon, wenn man sich auf Fiktion spezialisiert und kein echtes Seefahrtsdiplom abschließt ...

 

Vor mehr als 10 Jahren fiel mal der Satz, ach, was sag ich, die Sätze: »Eines der wichtigsten Dinge im Leben eines Seemanns ist der Knoten. Als Kind lernte ich ca. 723 verschiedene Versionen, einen Knoten zu knüpfen, und die hab ich heute noch in petto. Ich kann natürlich den einfachen Seemannsknoten, aber auch die Sturmkrawatte, die Klabauterfessel und sogar den doppelten gordischen Knoten. Ich könnte mit verbundenen Augen zwei Aale so kompliziert verknoten, daß sie ihr Lebtag nicht mehr auseinander kommen. Ich könnte einen Knoten in einen Fisch machen oder, wenn’s echt drauf ankommt, im absoluten Notfall, sogar einen Knoten in einen Knoten.«

Ist auch nicht von mir, aber gesagt hab ich's diverse Male, sogar vor Publikum ... also wahrscheinlich an Deck ... für zukünftige decksätze siehe übrigens Panoramadeck ...

 

Bei Wikipedia steht (ich weiß nicht, wie lange schon): »Eine leicht zu merkende Faustregel zum Umrechnen von Knoten in Kilometer pro Stunde lautet: „Mal zwei, minus 10 %“ (oder „Minus 10 %, mal zwei“). Als Formel:

{\displaystyle v\,\mathrm {kn} \approx 2\cdot v\cdot 90\,\%\,{\frac {\mathrm {km} }{\mathrm {h} }}}                                     « 

oder auch ... fast noch leichter zu merken ... : »1 Knoten = 1 Seemeile pro Stunde«

 

Eigentlich wollte ich mir den Hinweis auf noch viele weitere Knotendefinitionen ersparen, aber nun hab ich doch nachgelesen, gleichfalls bei Wikipedia, und wer sagt's denn ... auch die Knotenkunst kommt zu einem Gutteil aus der Seefahrt: »Eine Vielzahl von „Schifferknoten“ waren für die unterschiedlichsten Zwecke gebräuchlich. In ihren oft monatelangen Fahrten begannen die Seeleute neben ihren bekannten Gebrauchsknoten in ihrer Freizeit mit Garn und Tauwerk nach Mustern zu knüpfen, welche sie im Orient gesehen hatten. Sie dekorierten ihre Schiffe mit kunstvoll geknüpften Glockenzügen, umknüpften Flaschen und vielem mehr. Oft waren diese Arbeiten ohne praktischen Wert, sie dienten mehr der Zierde.«

 

"Ohne praktischen Wert" gefällt mir gut. Wie die Sehnsucht. Besonders Schiffssehnsucht. Das könnte der rote Faden sein ... Apropos roter Faden – in diesem Zusammenhang möchte ich gern noch einen Beitrag aus dem Club erwähnen: »Der Begriff des "roten Fadens" geht u.a. auf ein historisches Faktum der königlich-britischen Marine zurück: Dort wurde in das Tauwerk ein roter Faden eingewoben. Dieser machte es möglich, aufgefundenes Tauwerk der britischen Marine zuzuordnen, also zu identifizieren. Wollte man den roten Faden heraustrennen, so musste man das ganze Tauwerk zerstören.«

 

Als roter Faden der Knotenkunde jetzt noch einen kleinen Schlenker zurück zum Anfang und zu Wikipedia: »Die Bezeichnung leitet sich aus den Knoten her, die in die Leine des Logscheits gemacht werden, um bestimmte Abstände zu markieren. Die Abstände betragen idealerweise Bruchteile einer Seemeile. Die Zahl der Knoten, die in einer bestimmten Zeit zurückgelegt werden, ergibt die sogenannte Fahrt durchs Wasser. Die Zeit wurde durch das Logglas, eine spezielle Sanduhr, festgelegt. Diese Fahrt durchs Wasser wird heutzutage wesentlich genauer durch andere Loggen (hydrostatisch, hydrodynamisch, elektrisch usw.) bestimmt.«

 

Perfekt, damit wären wir beim Loggen => Logbuch => Logbucheintrag angelangt. Und ich am Ende des B-Logbucheintrags. Wie das alles wieder Sinn ergibt ... Kein Sonntag mehr ohne Forschung!!!

=>>>   Leinen los